Die 5-STEPS-TO-STOP-Formel: Deine Schritt-für-Schritt-Anleitung gegen Heißhunger und Fressattacken.

Wenn uns eine Heißhungerattacke überfällt helfen keine guten Vorsätze mehr.

Dann sind wir auf Autopilot unterwegs: das Unterbewusstsein übernimmt die Führung. In dem Moment fühlen wir uns wie ausgeliefert, wehrlos, willenlos.

Und doch haben wir immer eine Wahl, immer. Du kannst 150-mal deiner Fresssucht nachgegeben haben. Und beim 151.sten Mal schaffst du es, etwas anders zu machen.

Wenn sich der nächste Fressanfall anbahnt, wendest du die 5-STEPS-TO-STOP-Formel an:

Step 1: Bewusst bemerken

Du registrierst, dass du unbedingt und sofort etwas essen willst. Dass du ganz kurz davor bist, dir etwas in den Mund zu schieben – entweder wahllos irgendetwas oder ganz gezielt etwas zumeist Süßes, Salziges oder Fettiges. Du machst dir bewusst, dass deine Schritte Richtung Kühlschrank führen, dass deine Hand die Schublade für Süßigkeiten aufziehen will oder du die Chipstüte bereits gegriffen hast. Du bist ganz kurz davor, dich der Heißhungerattacke hinzugeben.

Step 2: Bewusst stoppen

Diesmal machst du etwas anders: du hältst kurz inne und schaltest den Autopilot aus. Ganz bewusst. Du lässt nicht das Programm deines Unterbewusstseins weiterlaufen, sondern schaltest dein Bewusstsein ein, bringst sozusagen deinen Handlungsprozess in die Beobachtung. Damit bringst du dich gleichzeitig wieder in eine Position, in der du entscheiden kannst, wählen kannst: Will ich das jetzt oder nicht.

Step 3: Timer stellen, Wasser einschenken

Jetzt nimmst du dir Zeit – 15 Minuten. Du stellst dir einen Wecker. Es geht nicht darum, dir das Essen zu verbieten oder dich krampfhaft davon abzuhalten. Es geht darum, dir Zeit und Raum zu verschaffen, um herauszufinden, was gerade wirklich los ist, wonach du in Wahrheit hungerst. Und du nimmst dir ein Glas Wasser.

Step 4: Innehalten, nach Innen gehen

Such dir einen ruhigen Ort und mache es dir bequem. Vielleicht schaltest du eine ruhige Musik ein. Trinke zuerst ganz in Ruhe das Glas Wasser.

Dann schließt du deine Augen. Du konzentrierst dich auf deinen Atem. Du spürst in deinen Körper hinein. Du erlaubst allem, was da ist, da zu sein. Es geht darum, zu fühlen, nicht zu denken. Natürlich kommen Gedanken, viele werden sich womöglich ums Essen drehen. Vielleicht empfindest du es auch wie einen inneren Kampf gegen diesen Drang, essen zu wollen. Aber egal was auch hochkommt, egal was die innere Stimme dir erzählt. Du bleibst sitzen, kehrst immer wieder zu deinem Atem zurück und fühlst. Du fühlst was in dir los ist.

Wenn der Wecker klingelt kannst du aufschreiben, was du gefühlt hast, was gerade in dir vorgegangen ist, welche Gedanken da waren und vor allem: welche Gefühle sich gezeigt haben.

Konntest du vielleicht erkennen, wonach du in Wahrheit hungerst, was dir gerade fehlt, was dich belastet, was dich anstrengt und dir Kraft raubt, was dich traurig oder wütend oder verzweifelt macht?

Bevor du aufstehst, beantworte dir diese Frage:

Kann mir Essen jetzt das geben, was ich gerade brauche?

Step 5: Neu wählen

Wenn deine Innenschau beendet ist und du dir die abschließende Frage beantwortet hast, kommt eins zuerst: Du lobst dich für diese Zeit und Ruhe, die du dir geschenkt hast. Du dankst dir selber ausdrücklich dafür, dass du etwas anders gemacht hast, als sonst immer. Du erkennst deine Kraft, dein Engagement und deinen Mut an.

Und jetzt ist der Moment gekommen, in dem du neu entscheiden kannst: Willst du immer noch essen? Willst du immer noch das essen, was du eben noch essen wolltest? Oder könntest du vielleicht etwas anderes, nahrhafteres, gesünderes wählen? Willst du möglicherweise sogar etwas ganz anderes tun als essen? Vielleicht eine Freundin anrufen, ein Schaumbad nehmen, einen Spaziergang machen, dich hinlegen und ausruhen?

Wozu auch immer du dich entscheidest, es ist okay. Du bist fein damit. Solltest du immer noch zu ungesundem Essen greifen, so ist das in Ordnung. Du kritisierst dich nicht dafür, du redest dich nicht schlecht, du realisierst es nur.

Und du machst dir ganz klar bewusst, dass du auf deinem Weg raus aus dem Gefängnis des emotionalen Essens einen wichtigen Schritt getan hast. Und auf diesen Schritt wird der nächste folgen und der nächste. Und nicht mehr lange, dann wirst du feststellen, dass sich etwas in dir verändert.

Sei liebevoll mit dir selbst. Das ist der Schlüssel für nachhaltige Veränderung.

 

 

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